Habt ihr euch dazu entschlossen, unseren Anfängerkurs zu besuchen, oder seid euch noch nicht ganz sicher und wollt noch mehr über Kendo erfahren? Dann ist dieses Video genau das Richtige für euch! Untenstehend haben wir für euch auch noch mal kurz und knapp fünf Dinge zusammengefasst, die ihr wissen solltet, bevor ihr eure Kendoreise anfangt. Lest bis ganz zum Schluss, wenn ihr noch einen Bonuspunkt von uns erfahren wollt! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Im Kendo wird barfuß trainiert!

Wie in vielen anderen Kampfkünsten auch wird im Kendo barfuß trainiert. Wenn ihr euch gelegentlich mal am Fuß verletzt oder Blasen habt, gibt es spezielle Schützer oder Pflaster, aber generell ist man immer barfuß. In Turnieren sind solche Fußschützer nur mit vorheriger Genehmigung erlaubt. Auch im dojo (in der Trainingshalle) werden vor dem Betreten die Schuhe ausgezogen.

2. Kendo ist laut!

Im Kendo wird viel geschrien, sowohl vor als auch beim Schlagen der Gegner*innen. Die Idee dabei ist, dass wir beim Schlagen unseren Körper, unseren Geist und unser Schwert in eine Einheit bringen. Dabei steht das Schwert natürlich für unser Übungsschwert, dass es die Gegner*in korrekt trifft, der Körper steht für die richtige Haltung beim Schlag und der Geist manifestiert sich in einem lauten Schrei. Dieser Schrei wird oft auch als kiai bezeichnet und ist dafür da, die Gegner*in einzuschüchtern und uns selbst anzufeuern. Außerdem rufen wir beim Schlag den Namen der Trefferfläche, die wir angreifen (men, kote, do oder tsuki) – nicht zu früh, die Gegner*in soll schließlich nicht vorher schon wissen, was wir vorhaben! Dieser Schrei zeigt an, dass wir kontrolliert und geplant angegriffen haben und unsere*n Gegner*in nicht nur durch Zufall getroffen haben. Am Anfang mag das ein wenig peinlich oder gewöhnungsbedürftig sein, aber das haben wir alle durchgemacht! So ging es garantiert jedem, der mit euch in der Halle steht, also macht euch nicht zu viele Sorgen und schreit einfach drauf los.

3. Kendo tut manchmal weh – aber nie zu doll!

Ja, wir haben eine Rüstung (bogu) an und sie fängt tatsächlich den Großteil der Schläge sehr gut ab. Im Allgemeinen tun Schläge wenig bis gar nicht weh. Wenn die andere Person, meistens insbesondere Anfänger*innen, allerdings sehr stark schlagen, kann es trotzdem manchmal weh tun. Andere Dinge, die passieren können sind zum Beispiel Blasen. Nicht nur an den Füßen, auch an den Händen bilden sich gerade am Anfang gerne mal Blasen. Die sind oft hartnäckig, bis man ein wenig Hornhaut gebildet hat und können beim Training wehtun. Wenn ihr ein Saiteninstrument wie zum Beispiel Gitarre spielt, könnt ihr euch das leichter vorstellen: Am Anfang sind die Fingerspitzen noch weich und die Saiten schneiden euch in die Haut. Nach ein paar Wochen Üben habt ihr jedoch Hornhaut und habt kein Problem mehr. So ähnlich ist es im Kendo auch!

Zu guter letzt muss gesagt sein: Kendo ist eine Vollkontaktsportart. Das heißt, es kann auch mal Unfälle geben. Man kann hinfallen, man knickt um oder überdehnt sich einen Muskel, manchmal schlagen die Gegner*innen daneben und man bekommt einen Schlag auf den Ellbogen ab. Im Großen und Ganzen sagt uns die Erfahrung aber: Im Kendo ist man viel weniger verletzungsgefährdet als in „Alltagssportarten“ wie Fußball oder Handball.

4. Kendo ist kein Schwertkampf!

Das klingt vielleicht erst mal komisch und mag sogar unter Kendoka kontrovers sein, aber: Kendo wird euch nicht zu Schwertkampf-Expert*innen, Duellmeister*innen oder Samurai machen. Natürlich ist Kendo aus der echten Samuraikunst und aus echten Schwertkampftechniken, die im Mittelalter im Krieg verwendet wurden, entstanden. Kendo bedeutet buchstäblich „Weg des Schwertes“, aber: Der Zweck und das Ziel von Kendo ist es, den Charakter durch die Anwendung der Prinzipien des katana (Schwertes) zu stärken. Das bedeutet, dass wir durch das harte und oftmals unnachgiebige Training versuchen, unsere eigenen Schwächen zu überwinden und unseren Charakter zu stärken. Wir versuchen nicht herauszufinden, wie man am besten einen echten Schwertkampf gewinnt. Wir streben ein „höheres“ Ziel als Kämpfen an – wir versuchen, uns selbst weiterzubilden und uns zu verbessern, indem wir lernen, uns selbst und unsere Partner*innen zu respektieren. Das klingt vielleicht erstmal ein wenig esoterisch, aber es funktioniert! Trotz allem, selbst wenn ihr gedacht habt, dass ihr Kendo machen wollt, um ein guter Schwertkämpfer zu werden: Probiert es aus! Wir kämpfen trotzdem miteinander, duellieren uns und haben eine Menge Spaß.

5. Die Kosten beim Kendo

Wie in jeder Sportart gibt es auch beim Kendo Kosten. Wenn ihr euch zum ersten Mal anschaut, was es alles gibt, das bedacht werden muss, wirkt es vielleicht abschreckend. Aber in Wirklichkeit ist es auch nicht anders, als wenn ihr einen anderen Sport betreiben würdet. Zunächst einmal gibt es unseren Anfängerkurs. Die Gebühren hierfür betragen 30€ und ihr könnt knapp drei Monate lang bei uns trainieren und alles lernen, was ihr für die Grundlagen im Kendo wissen müsst. Ein eigenes shinai (Übungsschwert) benötigt ihr nicht – das bekommt ihr von uns gestellt! Anschließend könnt ihr euch entscheiden, ob ihr dem Verein beitreten möchtet. Wenn ja, betragen die jährlichen Mitgliedsbeiträge 109€ – also nur ungefähr 9€ im Monat! Für Student*innen und Paare ist es sogar noch günstiger.

Als nächstes geht es um die Ausrüstung. Zu Anfang benötigt ihr erst Mal nur ein shinai. Die gibt es bereits ab 30€ in gängigen Onlineshops oder direkt bei uns. Einen gi und hakama, die Trainingskleidung, benötigt ihr formell erst bei der Prüfung zum 5. Kyu – praktisch bedeutet das, dass ihr diese erst nach einem ca. halben Jahr anschaffen müsst. Danach kann es auch durchaus noch ein weiteres halbes Jahr bis Jahr dauern, bis ihr euch über eine Rüstung Gedanken machen müsst. Auch diese sind schon relativ günstig ab ca. 300€ zu erhalten. Nach oben gibt es dabei natürlich fast keine Grenze, aber für eine erste Rüstung gibt man meistens nicht mehr als 300 – 600€ aus. Und da man durchaus 10 Jahre oder länger in der gleichen Rüstung trainieren kann, relativiert sich dieser Preis schnell wieder!

6. Kendo ist für jede*n!

Egal ob alt oder jung, sportlich oder weniger, Kendo ist für jede*n geeignet! In Japan fangen Kinder schon mit 6 oder 7 Jahren an, unsere jüngsten Vereinsmitglieder sind auch erst um die 14 Jahre. Auch nach oben gibt es kaum eine Grenze – selbst mit 60, 70 oder 80 Jahren kann man nach problemlos mittrainieren. Auf Youtube kursieren Videos vom Kyoto taikai, dem größten Kendoereignis des Jahres, auf dem Teilnehmer*innen miteinander kämpfen, die sogar jenseits der 90 und 100 sind! Außerdem ist es am Anfang völlig egal, ob ihr Marathonläufer*in seid oder zum ersten Mal eine Sportart zum Hobby auserkoren habt – im Kendo kommt es nicht vordergründig auf Kraft an. Daher macht es nichts, ob ihr 12 Jahre alt seid und eine Sportskanone oder 50 und seit Jahren keinen Sport mehr getrieben habt. Mit Kendo könnt ihr trotzdem problemlos durchstarten!